Archiv aller Meldungen der Hospizgruppe Balingen

Hospiz macht Schule am Start im Zollernalbkreis

Mi, 08.01.2020

Nach einigen Monaten der Vorbereitung startet unser Projekt „Hospiz macht Schule“ im Februar und März 2020 an zwei Schulen im Zollernalbkreis. Mit der freundlichen Unterstützung der „Stiftung Mensch“ der Kreissparkasse Zollernalb konnten 18 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen die Schulung absolvieren und alle notwendigen Materialien angeschafft werden.

Das Projekt wurde an den beiden Schulen in einem Elternabend den Eltern vorgestellt und von Eltern und Lehrerinnen sehr begrüßt. So konnten zwei Projektwoche für die 3. und 4. Klasse an einer Schule und eine Projektwoche einer 3./4. Klasse an einer weiteren Schule terminiert werden. Auch die Organisation von Seiten der Mitarbeiterinnen klappte reibungslos und wir freuen uns sehr, dass „Hospiz macht Schule“ im Zollernalbkreis gut vorbereitet nun am Start ist.

Mit Kindern offen über Tod und Trauer reden

Do, 18.07.2019

Untertitel
Das Projekt „Hospiz macht Schule” leistet wichtige Aufklärungsarbeit bei Grundschülern / Schulen sind jetzt gefragt

Kinder mit dem Thema Tod und Sterben nicht alleine zu lassen, ist das Ziel des bundesweiten Projekts „Hospiz macht Schule”. Ab kommendem Schuljahr gibt es das Angebot nun auch im Zollernalbkreis. Gemeinsam organisiert und umgesetzt wird die Projektwoche von den Hospizgruppen im Kreis.

Zollernalbkreis. „Das Sterben und der Tod sind Themen, mit denen sich viele Menschen schwer tun”, sagt Silvia Häfele, während sie gerade Namenskärtchen für die Schüler bastelt. In der ökumenischen Hospizgruppe Balingen ist sie als Koordinatorin tätig und hat gemeinsam mit Regina Birk, Koordinatorin der Hospizgruppe Albstadt, das Projekt „Hospiz macht Schule” im Zollernalbkreis ins Rollen gebracht. Am Montagabend haben sich zehn Frauen in der Balinger Sozialstation getroffen, um die letzten Vorbereitungen für den Projektstart zu erledigen. Stück für Stück entstehen mehrere thematische Projektkisten.

„Für Erwachsene ist die Auseinandersetzung mit dem Sterben und dem Tod eines geliebten Menschen schon schwierig genug, doch auch Kinder machen solche Erfahrungen – und trauern anders”, sagt Häfele. Und vor allem hätte der Nachwuchs auch viele Fragen. Durch das Projekt „Hospiz macht Schule” sollen die jungen Menschen behutsam und in einem geschützten Raum an das Thema herangeführt werden, das gerade die Eltern oft verdrängen würden. „Oder sie wissen einfach auch nicht, wie sie mit ihren Kindern darüber sprechen sollen.”

Die Umsetzung des bundesweiten Projektes hat im Zollernalbkreis einige Zeit in Anspruch genommen. „Uns war klar, dass wir das hier in Balingen alleine nicht stemmen können”, sagt Häfele. Das Projekt umfasse fünf Tage, also eine komplette Schulwoche. „Um dem Thema und den Schülern gerecht zu werden, benötigen wir fünf Ehrenamtliche, die die ganze Woche über dabei sind”, erklärt Häfele. Und die müssten auch noch speziell geschult sein. So kam es schließlich, dass sich die verschiedenen Hospizgruppen im Zollernalbkreis bei diesem Projekt zusammengetan haben.

Der Bedarf an Fachkräften in diesem Bereich sei enorm, weiß auch Regina Birk. „Es hat ein halbes Jahr gedauert, bis unsere zwölf Ehrenamtlichen die spezielle Fortbildung in Ludwigsburg absolviert haben.” Doch jetzt seien die fachlichen Vorbereitungen soweit geschaffen worden, dass im kommenden Schuljahr die ersten Klassen von diesem neuen Angebot profitieren könnten. Alle 45 Grundschulen im Zollernalbkreis seien bereits über die zuständige Schulbehörde angeschrieben worden. „Wir haben schon einige Rückmeldungen”, erklärt Häfele. „Aber uns ist natürlich auch bewusst, dass dieses Thema kein so einfaches ist und oft noch viel Erklärungsbedarf hat.”

Der Umfang von fünf Schultagen sei nur auf den ersten Blick viel, meinen Häfele und Birk unisono. „Wenn man sieht, wie behutsam unsere Ehrenamtlichen das Thema Stück für Stück aufarbeiten, wundert der zeitliche Aufwand kaum”, betont Birk und verweist auf das inhaltliche Programm.

Jeder Tag steht unter einem anderen Thema: „Werden und Vergehen”, „Krankheit und Leid”, „Sterben und Tod”, „Vom Traurig-sein” und „Trost und Trösten”. „Durch die intensive Betreuung in Kleingruppen entsteht ein Vertrauensverhältnis zwischen den Hospizmitarbeitern und den Kindern, damit offen über alle möglichen Fragen gesprochen werden kann”, sagt Häfele. Mithilfe von altersgerechten Geschichten, Bilderbüchern und Filmausschnitten würden die Themenschwerpunkte näher gebracht. „Bei uns wird aber auch gebastelt, gemalt und viele weitere Sachen gemacht, bei denen sich die Schüler einbringen können”, so Häfele. „Und die Kinder dürfen auch alles fragen, was sie interessiert”, meint die Koordinatorin. „Da kommt schon mal die Frage auf, wie sich beispielsweise ein Toter anfühlt.” Die Kinder würden zudem über verschiedene Religionen und deren Jenseitsvorstellungen sprechen. Am Ende der Projektwoche präsentieren die Dritt- und Viertklässler bei einem Abschlussfest schließlich ihren Eltern, was sie alles gelernt haben.

Weitere Informationen zum Projekt „Hospiz macht Schule” gibt es bei Regina Birk, Koordinatorin der Hospizgruppe Albstadt, hospizgruppeatsozialstationalbstadt.de, Telefon 0151/50415292, und Silvia Häfele, Koordinatorin der ökumenischen Hospizgruppe Balingen, sihaefelehospiz@ web.de.

Aus: Schwarzwälder Bote vom 16.07.2019. Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung von Frank Engelhardt, freier Journalist, Fotograf, PR-Redakteur.

Gefasst dem Tod entgegengehen

Do, 11.07.2019

Von Sören Stiegler 02.07.2019 - 19:00 Uhr

Balingen. „Ich wollte einfach nicht sterben. Ich wollte weiterleben. Und habe alles dafür getan”: Als Ilse Binder 2007 an Brustkrebs erkrankte hat sie den Kampf aufgenommen. Sie habe das Gefühl gehabt: Es ist noch nicht Zeit. Sie sagt, sie wollte wissen wie alles weitergeht, auch mit ihrem Sohn. Es ging weiter. Sie konnte die Krankheit besiegen. Seit einigen Monaten ist sie Oma. Und schon längere Zeit hilft sie Menschen dabei, Mut zu fassen, für das Lebensende. Ilse Binder ist seit fast elf Jahren ehrenamtliche Sterbegeleiterin.

In der einschneidenden Zeit ihrer Krankheit, während der Gedanken an das eigene Lebensende plötzlich sehr konkret wurden, fasste die 72-jährige Weilstettenerin einen Entschluss: „Wenn ich das überstehe, dann will ich was machen, was anderen weiterhilft.” Sie begann 2008 die Ausbildung zur ehrenamtlichen Sterbebegleiterin bei der Ökumenischen Hospizgruppe Balingen – eine 60-stündige Qualifizierungsmaßnahme, die unter anderem dazu befähigen soll, Gespräche mit Sterbenden zu führen und an deren Ende sich ein Praktikum anschließt. Hierbei wird ein erfahrener Ehrenamtlicher bei seinen Besuchen und Gesprächen begleitet. „Für diesen Dienst kann man sich erst entscheiden, wenn man das mal mitgemacht hat und weiß, welche Fragen alte Leute haben und wie sie auf ihr Ende zugehen”, sagt Ilse Binder.

Bis zum letzten Schritt

Zwischen zehn und 15 Menschen hat sie inzwischen auf deren Weg in den Tod begleitet. Manche bis zu drei Monate lang. Sie beschreibt diesen Weg bildlich – als Trittsteine, die über einen Flusslauf führen. Die Sterbenden werden hinüber geleitet, aber den letzten Schritt müssen sie alleine tun: „Wir alle gehen diesen Weg. Müssen ihn gehen. Und in vielen Fällen: dürfen.” Es gibt Leute, erzählt Binder von ihren Erfahrungen, die warten auf den Tod: „Wenn man die besucht, dann hat man den Eindruck, dass sie auf Erlösung warten. Sie fragen sich: ›Warum muss ich noch da sein? Ich habe mein Leben gelebt.‹” Binder nennt das „lebenssatt”. Die Hospizgruppe betreut die sterbenden Menschen ambulant, in Pflegeheimen oder zuhause. Ilse Binder kümmert sich um Erwachsene, oft alte Menschen. Für die Begleitung von Kindern und Jugendlichen ist eine andere, eigene Ausbildung nötig. Erst einmal habe sie erlebt, dass eine Person jünger als sie gewesen sei – eine krebskranke Frau. Die habe sie daheim besucht. Die Menschen wünschten sich oft, zuhause sterben zu dürfen.

Im Grunde sei es gar nicht viel, was Sterbende benötigen, erzählt Binder. Viele wollten einfach nur reden: „Über die Familie, die Krankheit oder was ihnen im Leben wichtig war, was sie erlebt haben.” Es sei wichtig, einfach nur da zu sein: „Manche Menschen können auch nicht mehr reden. Dann frage ich: ›Darf ich Ihre Hand halten? Soll ich ihnen etwas vorlesen?‹” Oft legt sie ihre Hand auch einfach nur auf deren Oberarm: „Es beruhigt die Leute zu wissen, dass sie nicht alleine sind.”

Sie habe noch nie erlebt, dass jemand zum Ende hin übermäßig mit seinem Schicksal gehadert habe: „Ich habe den Eindruck, dass die Leute gefasst dem Tod entgegen gehen.” Sie seien zuversichtlich und beruhigt gewesen: „Die Personen mit denen ich zu tun hatte, hatten eine gewisse Erwartung. Dass danach noch etwas kommt. Dass nicht einfach nur alles zu Ende ist.”

Sie halte sich nicht für einen „Super-Christen”, sagt die 72-jährige und lächelt. Aber Christin sei sie, und auch als Christin habe man Zweifel an bestimmten Dingen: „Ich stelle mir nicht den Himmel vor. Ich weiß nicht, wie es danach weitergeht. Aber inzwischen glaube ich, dass nach dem Tod noch was kommt.”

Das eigentliche Sterben eines Menschen hat Ilse Binder noch nicht erlebt. Der Übergang vom Leben in den Tod geschieht oft ganz alleine: „Viele Menschen nutzen die Abwesenheit von Angehörigen, um zu sterben. Um sie nicht zu belasten.” Der Zeitpunkt sei oft sehr unerwartet. Wenn sie Bekannten von ihrer Arbeit erzählt, dann fragen die Leute oft erstaunt: „Wie schaffst du das? Ich könnte das nicht!” Und natürlich dürfe man das alles nicht zu nahe an sich rankommen lassen. Während der Fahrt nach Hause verarbeitet sie das Erlebte. Und sie spricht mit ihrem Mann darüber. „Aber da geht es jeder Krankenschwester nicht anders.”

Ihr Mann wird im nächsten Jahr 80 Jahre alt. Sie weiß nicht, wie sie seinen Tod verarbeiten würde. Aber ihr Ehrenamt hat ihr geholfen, den Tod als etwas Natürliches zu sehen: „Der Tod gehört zum Ende des Lebens, so wie die Geburt an den Anfang.”

Es sei wichtig für die Gesellschaft, über den Tod und das Sterben zu sprechen. Auch deshalb wird sie zusammen mit drei anderen am Sonntag, 7. Juli, beim Diakoniegottesdienst zur Gemeinde sprechen und kurz von ihrer Arbeit erzählen (siehe Info). Das landesweite Motto des Diakoniegottesdienstes: „Unerhört! Diese Alltagshelden.” Es sollen Menschen im Mittelpunkt stehen, die oftmals im Stillen wirken und dennoch großes Leisten.

(Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Schwarzwälder Boten. Redakteur und Bild: Sören Stiegler)

Ein besonderer Tag für Ozan

Mo, 24.06.2019

Untertitel
Mit dem DRK-Glücksmomente-Auto besucht ein schwerkranker Junge einen Tag lang Tripsdrill

Von unserem Redaktionsmitglied Marie-Luise Schächtele, Heilbronner Stimme.

Vor dem Eingang von Tripsdrill sitzt Ozan in seinem elektrischen Rollstuhl. Seine Beine sind mit einer Fleecedecke zugedeckt. Der Zwölfjährige verfolgt mit den Augen eine Familie, die an der Kasse vorbeigeht und den Park betritt. Ob er mit der Wasser-Attraktion fahren kann, will er von Christine Rösch wissen. Sie ist Ehrenamtliche in der ֖kumenischen Hospizgruppe Balingen und begleitet ihn heute. „Bekomme ich einen Hamburger? Und Eis?“, fragt er dann. Für ihn ist der Besuch des Erlebnisparks etwas ganz Besonderes. Ozan hat eine lebensverkürzende Muskeldystrophie, eine seltene Art des Muskelschwunds, und eine geistige Behinderung. Alle ein bis zwei Wochen holt ihn Christine Rösch ab. Wenn sie etwas mit Ozan unternimmt, bekommt er immer etwas zu essen, weil ihm das wichtig ist. „Letztes Jahr konnte er noch einigermaßen laufen“, sagt Christine Rösch. Jetzt nicht mehr. In den nächsten Wochen erhält er einen Liegerollstuhl.

Schon seit zwei Stunden ist Ozan im Glückmomente-Auto des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) auf dem Weg nach Cleebronn. Der umgebaute Rettungswagen ist mit Süßem, Radio und Fernseher ausgestattet. Eduard Maass, ebenfalls Hospizdienstmitarbeiter und Bruder eines Tripsdrill-Angestellten, hat den Kontakt zum DRK hergestellt. Ralf Purrucker und Markus Fiedler vom DRK setzen Ozan vorsichtig ohne den Rollstuhl in ein Boot. Er strahlt. Danach will er gleich mit der nächsten Attraktion fahren, der Weinkübelbahn.

Seit drei Jahren, seitdem er achteinhalb Jahre alt ist, betreut ihn der Hospizdienst. Ozan kam mit der Krankheit auf die Welt. „Im August wird er 13, aber ob er 15 wird, ist fraglich“, sagt Christine Rösch. Er lebt bei seiner Familie und besucht die Schule für geistige und körperliche Entwicklung Mariaberg in Gammertingen. „Wir wollten, dass er mal rauskommt“, sagt Christine Rösch. Die Ehrenamtlichen des Hospizdiensts unterstützen seine Familie. Ozan ist der Älteste von zwei Geschwistern, sieben und fünf Jahre alt. Die fünfjährige Schwester kommt in eine Sprachheilschule. Seine Mutter ist hochschwanger. Ozans Stiefvater arbeitet im Schichtdienst und hat wenig Zeit.

„Der Tod ist etwas, das uns alle betrifft“, sagt Eduard Maass. Er ist in Eppingen geboren und hat lange in Heilbronn gewohnt. Müssten Kinder und Jugendliche sterben, frage man sich, wo der Sinn liege. „In der Medizin verändert sich viel, aber man kann die Krankheit nicht aufhalten“, sagt er. Er bewundert Ozans Lebensfreude. Sie erinnert ihn an die Zeit, als seine Schwester todkrank war: Sie wollte, dass er ihr hilft. Und dann war es andersherum: Sie gab ihm vieles mit, beide führten tiefgehende Gespräche.

Eduard Maass ist froh, dass Ozan der Besuch ermöglicht werden konnte. „Dankbarkeit hat mich mein ganzes Leben begleitet.“ Zweimal war er selbst lebensbedrohlich krank. „Als meine Enkelin acht Monate alt war, hatte ich einen Schlaganfall, während ich sie auf dem Arm hatte.“ Dieser Moment hat den Blick auf sein Leben verändert. „Ich habe von da an nur noch gemacht, was mir Freude bereitet.“ Anderen will er auch Freude bereiten, so wie Ozan mit dem Tripsdrill-Besuch. Und Ozan hat richtig Spaß. Nicht nur mit Spritztour und Weinkübelfahrt. Er lässt sich auch Spätzle und Spezi schmecken.

Glücksmomente für den kranken Ozan

Mo, 24.06.2019

Soziales
In Zusammenarbeit mit dem DRK organisierte die Hospizgruppe Balingen für den 12-Jährigen aus Tailfingen eine Fahrt nach Tripsdrill, die für den Jungen zum unvergesslichen Erlebnis wurde.

Von Holger Much, Artikel mit freundlicher Genehmigung des Zollern-Alb-Kuriers

Das Glück kann in ganz einfachen Dingen liegen: in einem Eis an einem warmen Tag, in der Erfahrung von Menschen, die für einen da sind, in der Freude am Leben selbst. All das und noch viel mehr schenkten Eduard Maass und Christine Rösch von der Hospizgruppe Balingen in Zusammenarbeit mit dem DRK Zollernalb dem 12-jährigen Ozan, indem sie ihm im „Glücksmomente-Bus“ des DRK eine Fahrt in den Freizeitpark Tripsdrill ermöglichten. Und Ozan genoss ihn in vollen Zügen.

Der 12-Jährige leidet an einer seltenen Form von Muskeldystrophie, erzählt Christine Rösch. Sie kennt den Jungen seit gut drei Jahren, besucht ihn häufig bei seiner Familie in Tailfingen und kümmert sich um ihn. Vor einem Jahr, erinnert sie sich, sei er noch ohne Probleme mit ihr durch Ebingen gelaufen. Heute braucht er bereits einen Rollstuhl, ein Liegendrollstuhl ist bereits bestellt, denn die Krankheit schreitet voran. Wie alt Ozan wird, können auch die Ärzte nicht genau sagen. Deshalb kümmern sich seit einigen Jahren Hospizgruppen um das Kind und seine Familie. Was die Betreuung von Kindern betrifft, arbeiten die Albstädter, die Balinger und die Hechinger Hospizgruppe Hand in Hand. Aktuell ist Ozan das einzige Kind, um das sich die Hospizgruppen kümmern.

Ein Wunsch des Jungen war, einmal in den Freizeitpark Tripsdrill zu dürfen. Und diesen Wunsch, sagt Eduard Maass, der sich seit Anfang an in der von Pfarrer Christof Seisser gegründeten und geleiteten Balinger Hospizgruppe engagiert, wollten er und seine Mitstreiter ihm erfüllen. Mit dem „Glücksmomente-Bus“ des DRK ging es für Ozan um halb neun los. Die beiden DRKler Ralf Purrucker und Markus Fiedler kümmerten sich rührend um den kleinen Gast im Rollstuhl, sodass alle drei bald dicke Freunde waren.

„Mit dem Glückmomente-Bus“, erläutert Markus Fiedler, „erfüllen wir schwerstkranken Menschen ihre Wünsche“. Der „Glücksmomente-Bus“ finanziert sich ausschließlich über Spenden und Sponsoren. Der Krankentransportwagen bietet mit seiner medizinischen Ausstattung und angenehmen Atmosphäre die idealen Voraussetzungen für solch eine Fahrt, erläutert der DRK-Mitarbeiter.

Eduard Maass ist sehr glücklich über diese Kooperation mit dem DRK, ganz besonders über die Möglichkeiten, die der „Glücksmomente-Bus“ bietet: „Es sind oft ganz einfach Dinge, die sehr kranke Menschen noch einmal erleben möchten“, sagt er. Da war der Mann, der einfach noch einmal an den Bodensee fahren wollte und übers Wasser sehen, die Beine ins Schwäbische Meer hängen. Eduard Maass kann sich auch gut an die Frau erinnern, deren Wunsch es war, noch mal in den Wald zu dürfen, den Duft von Bäumen und Kräutern zu riechen. Wenige Tage nach der Fahrt starb sie.

Schweigen oder die Hand halten

Der Tod, sagt Eduard Maass, der als ausgebildeter Sterbebegleiter regelmäßig mit dem Ende des Seins konfrontiert wird, gehört ganz natürlich zum Leben dazu. Ihm ist es wichtig, für die Menschen da zu sein und ihnen nach Möglichkeit ein paar angenehme Stunden zu bereiten, vielleicht auch zu trösten und ihnen zuzuhören. Oder auch einfach zu schweigen und eine Hand zu halten. Nach einem Schlaganfall habe sich, berichtet Maass beim Bummel durch den Freizeitpark, während Ozan die Karussells und Fahrgeschäfte genießt, sein Blick aufs Leben verändert. Da ist eine Dankbarkeit für jeden Tag, für das Geschenk des Sehens, Atmens, Fühlens, für jeden Tag, den man erleben darf. Diese Dankbarkeit möchte Eduard Maass weitergeben: „Ich weigere mich zu akzeptieren, dass die Welt so schlecht ist, die Menschen so egoistisch sind, wie viele immer behaupten“, sagt er. Und Tage wie der, an dem der kranke Ozan herrliche Stunden in Tripsdrill verbringen durfte, sind leuchtende Beispiele dafür.

Ozan genießt die willkommene Abwechslung. Er fährt in Booten, dreht sich in schwebenden Wäschekörben, Weinzubern oder in freundlich lächelnden Bienen, die über die Köpfe der Besucher schweben. Einer der Begleiter des DRK ist immer dabei, trägt ihn vorsichtig aus dem Rollstuhl in die Fahrzeuge und zurück. Auch eine Wurst mit Pommes oder ein Eis gehören für Ozan zum Glück dieses Tages dazu. Und als kurz vor der Rückfahrt Ralf und Markus für Ozan kurz die Sirenen erklingen lassen, nur für ihn allein, leuchten seine Augen.

Palliativmedizinerin in der Hospizgruppe Balingen

Mo, 18.03.2019

Vor kurzem legte die Medizinerin Barbara Gerhardt vor der Ärztekammer in Reutlingen die Prüfung zur Palliativmedizinerin ab und unterstützt nun auch von der medizinischen Seite her die Arbeit der Hospizgruppe Balingen. „Weil die meisten Sterbenden zuhause sterben wollen, will ich mithelfen, das zu unterstützen", so ist die Motivation der Ärztin, die in Balingen als Fachärztin für Allgemeinmedizin in einer Praxis angestellt ist. Im Jahr 2012 absolvierte sie einen Schulungskurs bei der ökumenischen Hospizgruppe Balingen und brachte sich seither schon mit Rat und Tat in der Hospizarbeit ein. Parallel zur Hospizausbildung und während der Hospizarbeit absolvierte sie die Zusatzausbildung in Palliativmedizin.

Da auch die Hospizgruppen immer höhere Standards erfüllen müssen und einen anerkannten Palliativmediziner als Mitglied oder Partner benötigen, hat sie jetzt die Ausbildung mit der Prüfung abgeschlossen. Bei der Palliativmedizin geht es insbesondere um Symptomkontrolle und Schmerztherapie in der Behandlung und Begleitung von Patienten mit begrenzter Lebenserwartung, wenn das Ziel nicht mehr die Heilung, sondern die Linderung von Leiden ist. Dabei wird nicht nur den Patienten, sondern auch den Angehörigen geholfen. "Angehörige leben anders weiter, wenn sie einen Sterbenden zuhause bis zum Tod gepflegt haben", weiß die Mutter von zwei Kindern. Ein großes Hindernis ist dabei, dass es sich Angehörige oft nicht zutrauen. Dabei sind Pflegedienste ohnehin oft im häuslichen Bereich tätig, und auch zuhause kann eine Schmerzpumpe am Pflegebett zum Einsatz kommen. Der Umgang mit und die Beratung von Angehörigen ist daher Teil der Palliativausbildung, genauso wie der Umgang mit dem eigenen Tod.

Wichtig ist für die Medizinerin, dass sich Menschen selbst mit ihrem Lebensende auseinandersetzen und eine Patientenverfügung aufsetzen. Diese bezeugt den Willen des Patienten, hat rechtlich bindende Kraft und sollte jährlich durch eine Unterschrift erneuert werden. Den Angehörigen stehen neben Ärzten und Pflegediensten auch die Hospizgruppen bei, wenn es darum geht, Menschen bis zu ihrem Lebensende zuhause zu betreuen. Nicht selten auch darüber hinaus, mit dem Angebot von Trauergruppen und Trauercafé.

Christof Seisser

Projekt „Hospiz macht Schule“ der Hospizgruppen im Zollernalbkreis am Start

Fr, 15.03.2019

Das 5-tägige Projekt „Hospiz macht Schule“ möchte Schulkindern der 3. und 4. Klasse (8-10 Jahre) vermitteln, dass Leben und Sterben miteinander untrennbar verbunden sind. Für das Projekt qualifizierte ehrenamtliche Mitarbeiterinnen aus den Hospizgruppen des Zollernalbkreises bieten den Kindern in dieser Woche die Gelegenheit, Antworten auf ihre Fragen zu bekommen, die sie zu diesem Thema bewegen. Spielerisch und kreativ erleben sie in dieser Woche eine Auseinandersetzung mit Themen wie Werden und Vergehen, Krankheit und Leid, Tod und Sterben, traurig sein und trösten. Die Kinder lernen darüber hinaus auch Jenseitsvorstellungen verschiedener Religionen kennen. Die Eltern erfahren durch das Projekt, wie mit Kindern über diese schwierigen Erfahrungen gesprochen werden kann. Die Ergebnisse der einzelnen Tage werden den Eltern am letzten Tag bei einem Abschlussfest präsentiert.

Das Projekt „Hospiz macht Schule“ wurde vom Bundesfamilienministerium gefördert und erhielt 2008 den Pulsuspreis. Ab Herbst 2019 wird dieses Projekt in Kooperation der Hospizgruppen Albstadt, Balingen und Hechingen für interessierte Grundschulen im Zollernalbkreis kostenfrei angeboten. Vor Projektbeginn wird bei einem Elternabend das Projekt den Eltern vorgestellt. Die Hospizgruppen und die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen freuen sich, wenn interessierte Schulen Kontakt bei Regina Birk (hospizgruppe [at] sozialstationalbstadt [Punkt] de), Silvia Häfele (sihaefelehospiz [at] web [Punkt] de) oder Anna Hoemens (iav [at] caritas-hechingen [Punkt] de) aufnehmen.

„Die Seelenfabrik im Himmelreich. Im Himmel muss eine Seelenfabrik sein – Wo sollen sonst die Seelen für die ganzen Menschen herkommen?“

Martin, 9 Jahre

Erster Fachtag Hospiz „Übergänge“ in Balingen

Fr, 15.03.2019

Am 19. Januar 2019 fand in der Stadthalle Balingen der erste Fachtag Hospiz für alle Hospizgruppen des Zollernalbkreises unter dem Thema „Übergänge“ statt. Der Fachtag richtete sich an die 120 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hospizgruppen Albstadt, Balingen, Hechingen und Messstetten und wurde von den Koordinatoren der Gruppen geplant und organisiert.

Nach einer Begrüßung und Information zur Situation im Landkreis durch Landrat Günther-Martin Pauli eröffnete Pfr. Knaus aus Hechingen den Tag mit einem interessanten Vortrag zu den Übergängen im Leben. In den folgenden Impulsvorträgen und Workshops „Tut sterben eigentlich weh?“ mit der Referentin Sabine Horn, „Schuld und Scheitern“ mit Pfr. Ansgar Bausenhardt und „Jenseitsvorstellungen und Gottesbilder“ mit Eva-Maria Waltner waren drei interessante Fachthemen im Angebot, die auch zu regem Austausch unter den Fachttagsteilnehmerinnen und -teilnehmern führte. Moderiert wurde der Tag von Pfr. Christof Seisser.

Umrahmt war der Tag mit einer kleinen Kunstausstellung mit gestalteten Stelen, verschiedenen Urnen und bemaltem Sarg der Künstlerin Sabine Max und dem Künstler Karlheinz Schäberle. Die Mitarbeiter/in der Forstverwaltung stellte den Ruheforst Hechingen vor und eine Mitarbeiterin der SAPV Hechingen stand für Fragen und Antwort zu Verfügung.

Beim gemeinsamen Mittagessen und in den Pausen zwischen den Veranstaltungsterminen wurde spürbar, dass ein kollegialer Austausch und Miteinander die fachliche und freundschaftliche Vernetzung der Hospizgruppen unterstützt hat und der Fachtag als gelungene Veranstaltung sicher eine Wiederholung finden wird.

Einen runden Abschluss fand der gelungene Tag durch den Künstler Heiner Kondschak aus Tübingen, der mit heitereren und nachdenklichen Liedern und Texten rund um das Leben den Tag beendete. Finanziell unterstützt wurde der Fachtag durch die Stiftung Mensch der Kreissparkasse Zollernalb und aus Mitteln der Fördervereine und Hospizgruppen. Dafür ein herzliches Dankeschön.

Viele Menschen haben Berührungsängste

Do, 09.11.2017

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Mitarbeiter von Hospizgruppen aus Südwürttemberg tauschten sich in Balingen aus

Balingen. Die beiden Koordinatoren Silvia Häfele und Eduard Maass der ökumenischen Hospizgruppe Balingen luden am Dienstag zur Versammlung aller Hospizvorstände aus Südwürttemberg in den Balinger Bahnhof ein. Das Treffen des Landesverbands findet jedes Jahr in den verschiedensten Regionen statt.

Zu Gast war auch Susanne Kränzle, die seit zwei Jahren Vorsitzende des Hospiz- und Palliativverband Baden-Württemberg ist. Pfarrer und Gründer der Hospizgruppe Balingen, Christof Seisser, begrüßte am Vormittag die 41 Vertreter der jeweiligen Hospizgruppen. Kurz darauf wurde auch schon fleißig miteinander kommuniziert. Dabei wurden Erfahrungen über die Hospizarbeit ausgetauscht, sowie Ideen zum Thema Öffentlichkeitsarbeit gesammelt.

Die Landesvorsitzende Susanne Kränzle merkte an, dass es immer noch Leute gebe, die nicht wissen, dass es Hospize überhaupt gibt und was die Aufgaben solcher Einrichtungen sind. Zudem wollen die meisten nicht mit der Thematik konfrontiert werden. „Die Leute haben Berührungsängste mit dem Thema Hospiz“, sagte Susanne Kränzle. Deshalb solle der Bevölkerung die Angst vor der Auseinandersetzung mit dem Thema genommen werden. Mit verschiedenen Aktionen, wie Vorträgen, Führungen und Flyer, sollen die Menschen auf das Thema aufmerksam gemacht werden.

So wurde auch an einem sogenannten Türöffnertag über 25 Kinder mit ihren Eltern in das Hospiz in Esslingen eingeladen. Dort bekamen sie auch eine Führung. ,“Kinder sind unvoreingenommen und dadurch offener, als Erwachsene gegenüber der Sterbebegleitung, die oft fälschlicherweise mit der Sterbehilfe verwechselt wird“, erklärte Susanne Kränzle. Die Arbeit in einem Hospiz sei sehr anspruchsvoll, trotzdem sind im Moment über 8000 Ehrenamtliche und viele weitere Hauptberufliche in Hospizeinrichtungen in Baden-Württemberg tätig. Dies sei laut Susanne Kränzle sehr lobenswert und müsse auch mit großem Respekt anerkannt werden, denn die Arbeit in einem Hospiz, betonte die Vorsitzende „Ist ein Werk der Barmherzigkeit“.

„Die Menschen opfern das Wertvollste was sie haben ihre Zeit, um sie anderen Menschen zu schenken“, lobte Eduard Maass das ehrenamtliche Engagement der Freiwilligen. Der Balinger legte nach 21 Jahren sein Amt im Landesvorstand nieder. Er möchte nun etwas kürzertreten, wird aber weiterhin für die Hospizgruppe in Balingen und deren Förderverein tätig sein.

Der Landesverband möchte mit Schulungen und Fortbildungen die Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen weiter fördern. Dies sei jedoch laut Susanne Kränzle teuer. Deshalb seien die Hospize auf Spenden angewiesen. Leon Hauser

aus: Zollern-Alb-Kurier, 9.11.2017

Ein anderer Blick auf das Leben

Di, 12.04.2016

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Ökumenische Hospizgruppe Balingen leistet seit zwei Jahrzehnten wertvolle Arbeit

„Vieles wird wertvoller im eigenen Leben, wenn man dem Tod nicht ausweicht“, sagt Christof Seisser. Eduard Maass und Birgit Schafitel-Stegmann nicken. Alle drei sind überzeugte Hospizler seit 20 Jahren.

ROSALINDE CONZELMANN

Balingen. „Man bekommt einen anderen Blick auf das Leben“, ergänzt Eduard Maass. Er ist seit 2010 Koordinator der ökumenischen Hospizgruppe und zählt zu den Menschen der ersten Stunden. Birgit Schafitel-Stegmann und Pfarrer Christof Seisser haben die Gruppe gegründet und arbeiten seither mit Maass Hand in Hand.

Im Gespräch mit der Redaktion erinnern sich die drei Ehrenamtlichen an die Anfänge der Hospizarbeit für den Bereich Balingen, Rosenfeld und Schlichemtal vor zwei Jahrzehnten. Der Anstoß kam vom damaligen Dekan Gotthilf Baumann, der im ehemaligen Heilig-Geist-Pfarrer Franz Nagler einen Unterstützer fand. Mit dem evangelischen Seelsorger Christof Seisser und der Katholikin Birgit Schafitel-Stegmann waren schnell zwei Menschen gefunden, die bereit waren, Sterbebegleiter zu werden, eine Hospizgruppe aufzubauen und diese auch zu leiten. Auslöser für Birgit Schafitel-Stegmann, zu handeln, war die eigene leidvolle Erfahrung beim Tod ihres Vaters. „So kann man einen Menschen nicht sterben lassen“ diese bedrückende Erkenntnis veranlasste sie die Bitte Pfarrer Naglers, mitzuarbeiten, nicht auszuschlagen.

Nachdem der Protestant und die Katholikin ihren ersten Multiplikatorenkurs für Sterbebegleitung in einem Städtchen kurz vor der dänischen Grenze absolviert hatten, schrieben sie im Jahr 1996 den ersten Kurs in Balingen aus. Es meldeten sich acht Männer und Frauen aller Konfessionen, die die Ausbildung zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter absolvierten. Das war die Geburtsstunde der Balinger Hospizarbeit, fünf Jahre später wurde der Förderverein gegründet.

Seither sind zwei Jahrzehnte ins Land gegangen, auf die alle Beteiligten mit Stolz und Freude zurückblicken. „Es hat sich viel getan“, sagt Christof Seisser. Eduard Maas gerät ins Schwärmen: „Die Entwicklung ist nur positiv verlaufen.“ Wenngleich, wie er einräumt, es am Anfang mit der Akzeptanz noch haperte. „Die Hospizarbeit war damals gesellschaftlich noch nicht so etabliert, das zeigte sich auch daran, dass viele von Sterbehelfern sprachen“, sagt Schafitel-Stegmann. „Das passiert heute aber auch noch“, meint sie. Und dabei seien Sterbebegleitung und Sterbehilfe wirklich grundverschiedene Dinge. Im vergangenen Jahr haben die Hospizler ihren zehnten Kurs durchgeführt und 42 Begleitungen gemacht. 60 Prozent finden in Pflegeeinrichtungen statt, 40 Prozent in der Familie. Mit derzeit 61 ehrenamtlichen Sterbebegleitern ist die Gruppe gut aufgestellt. Was auch notwendig ist, denn die Nachfrage steigt. „Die Menschen werden älter und einsamer“, gibt Seisser seinen Eindruck wieder.

Landesweit zeichnet sich die Balinger Hospizgruppe durch ihre Beständigkeit aus. „Wir sind die Einzigen, die seit 20 Jahren unter derselben Leitung arbeiten“, informiert Maass. Positiv aus der Reihe scheren sie auch aus, was die Arbeitsteilung betrifft: Die Koordination, die Leitung und die Ausbildung sind auf mehrere Schultern verteilt. Zugute kommt dem Führungstrio dabei das vertrauensvolle Miteinander. „Die Chemie muss halt auch stimmen“, bringt es Seisser auf den Punkt. Apropos Kontinuität. Die dürfte auch die kommenden Jahre gewährleistet sein. Denn Seisser, Schafitel-Stegmann und Maass haben ihr verantwortungsbewusstes Ehrenamt als junge Menschen begonnen und sind mit ungebrochenem Elan dabei. Das liegt auch daran, dass die Hospizarbeit zwar viel Kraft kostet, für die Sterbegleiter aber auch eine Kraftquelle ist. „Es ist nicht nur ein Geben, wir bekommen unheimlich viel zurück“, sagt Schafitel-Stegmann. Deshalb denken weder sie noch ihre Mitstreiter ans Aufhören. „Ich höre erst auf, wenn ich sterbe“, verkündet Maass mit einem Augenzwinkern, das seine Mitstreiter mit einem Lächeln quittieren. Und vielleicht wird ihr aller Wunschtraum die Gründung eines Hospizhauses in ihrer Amtszeit noch Wirklichkeit.

Aus: Zollern-Alb-Kurier vom 9.4.2016. Wiedergabe des Artikels mit freundlicher Genehmigung des Verlages.