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Mitarbeiter von Hospizgruppen aus Südwürttemberg tauschten sich in Balingen aus
Balingen. Die beiden Koordinatoren Silvia Häfele und Eduard Maass der ökumenischen Hospizgruppe Balingen luden am Dienstag zur Versammlung aller Hospizvorstände aus Südwürttemberg in den Balinger Bahnhof ein. Das Treffen des Landesverbands findet jedes Jahr in den verschiedensten Regionen statt.
Zu Gast war auch Susanne Kränzle, die seit zwei Jahren Vorsitzende des Hospiz- und Palliativverband Baden-Württemberg ist. Pfarrer und Gründer der Hospizgruppe Balingen, Christof Seisser, begrüßte am Vormittag die 41 Vertreter der jeweiligen Hospizgruppen. Kurz darauf wurde auch schon fleißig miteinander kommuniziert. Dabei wurden Erfahrungen über die Hospizarbeit ausgetauscht, sowie Ideen zum Thema Öffentlichkeitsarbeit gesammelt.
Die Landesvorsitzende Susanne Kränzle merkte an, dass es immer noch Leute gebe, die nicht wissen, dass es Hospize überhaupt gibt und was die Aufgaben solcher Einrichtungen sind. Zudem wollen die meisten nicht mit der Thematik konfrontiert werden. „Die Leute haben Berührungsängste mit dem Thema Hospiz“, sagte Susanne Kränzle. Deshalb solle der Bevölkerung die Angst vor der Auseinandersetzung mit dem Thema genommen werden. Mit verschiedenen Aktionen, wie Vorträgen, Führungen und Flyer, sollen die Menschen auf das Thema aufmerksam gemacht werden.
So wurde auch an einem sogenannten Türöffnertag über 25 Kinder mit ihren Eltern in das Hospiz in Esslingen eingeladen. Dort bekamen sie auch eine Führung. ,“Kinder sind unvoreingenommen und dadurch offener, als Erwachsene gegenüber der Sterbebegleitung, die oft fälschlicherweise mit der Sterbehilfe verwechselt wird“, erklärte Susanne Kränzle. Die Arbeit in einem Hospiz sei sehr anspruchsvoll, trotzdem sind im Moment über 8000 Ehrenamtliche und viele weitere Hauptberufliche in Hospizeinrichtungen in Baden-Württemberg tätig. Dies sei laut Susanne Kränzle sehr lobenswert und müsse auch mit großem Respekt anerkannt werden, denn die Arbeit in einem Hospiz, betonte die Vorsitzende „Ist ein Werk der Barmherzigkeit“.
„Die Menschen opfern das Wertvollste was sie haben ihre Zeit, um sie anderen Menschen zu schenken“, lobte Eduard Maass das ehrenamtliche Engagement der Freiwilligen. Der Balinger legte nach 21 Jahren sein Amt im Landesvorstand nieder. Er möchte nun etwas kürzertreten, wird aber weiterhin für die Hospizgruppe in Balingen und deren Förderverein tätig sein.
Der Landesverband möchte mit Schulungen und Fortbildungen die Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen weiter fördern. Dies sei jedoch laut Susanne Kränzle teuer. Deshalb seien die Hospize auf Spenden angewiesen. Leon Hauser
aus: Zollern-Alb-Kurier, 9.11.2017